Pressebericht Wormser Zeitung vom 13.10.2006
Elt-Point Knies schafft zusätzliche Lehrstelle – “Ansteckende” Aktion!
Von Susanne Müller
„Wir kämpfen gemeinsam bis zum erfolgreichen Berufsabschluss.” Jörg Knies, Seniorchef des Elektro-Fachunternehmens Knies, ist entschlossen, seinem jüngsten Schützling Marlon Faber eine solide berufliche Zukunft zu eröffnen.
Der 15-jährige hatte es aufgrund seines Hauptschulabschlusses schwer, eine Lehrstelle zu finden – eigens für ihn wurde nun bei „ELT-Point Knies“ eine zusätzliche Stelle als Verkäufer-Azubi geschaffen. Ermöglicht wurde dies durch eine finanzielle Förderung des Elektrotechnik-Produzenten „Jäger Direkt“ – und dank einer pfiffigen Idee.
„Jäger Direkt“ hatte die Aktion unter dem Motto „Menschlichkeit. die ansteckt“ gestartet. Über 20.000 Anstecknadeln mit dem Slogan wurden in Elektrogeschäften verkauft. Der Reinerlös fließt ohne Abzug in die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze, in diesem Jahr kann der Ideengeber so zehn zusätzliche Stellen sponsern. Pro Monat gibt’s für die betreffenden Unternehmen 250 Euro zum Azubi-Lohn, „die Förderung beträgt über den gesamten Zeitraum 9000 Euro”, rechnet Franz-Josef Fischer, einer der Geschäftsführer von „Jäger Direkt“, vor.
Die Voraussetzungen, um an den Fördertopf zu kommen: Die Handwerksbetriebe sollen einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen, der bewusst für schwer vermittelbare Lehrstellen-Suchende vorgesehen ist. Bundesweit hatten sich Elektro-Betriebe um die Lehrstellen-Förderung beworben, das Los entschied darüber, wohin die Förderung fließt. Groß war die Freude bei „Elt-Point Knies“ über das Losglück und die finanzielle Förderung für die zusätzlich geschaffene Ausbildungsstelle. Die Firmeninhaber widmen ihrem jüngsten Schützling Marlon Faber nun viel Zeit, um ihm den Weg durch die Ausbildung bestmöglich zu ebnen. Nach einem Praktikum war für beide klar, es miteinander versuchen zu wollen. Seit Anfang August ist Marlon Faber nun im Betrieb tätig – und fühlt sich hier pudelwohl. Die Chancen stehen sehr gut, dass die Ausbildung gut verläuft. Die „Ausbildungseltern“ sind fest davon überzeugt, dass es der 15-jährige packt.
Beim Wormser Unternehmen Knies, das seit rund 75 Jahren besteht, werde Ausbildung seit jeher groß geschrieben, lobte Franz-Josef Fischer. Allein fünf Auszubildende wurden in diesem Jahr neu eingestellt. Insgesamt beschäftigt Knies 13 Auszubildende. In Ausbildung zu investieren, zahlt sich auf Dauer aus, ist auch Junior-Chefin Ulrike Knies überzeugt. „Über 80 Prozent unserer Mitarbeiter stammen aus unserer eigenen Ausbildung.“
Ihr Vater pflichtet bei: „Es wird zu einem gesellschaftlichen Problem, wenn nicht mehr ausreichend ausgebildet wird. Gerade benachteiligte Jugendliche haben eine Chance verdient“.
„Wir werden die gleiche Aktion auch wieder für das Ausbildungsjahr 2007 durchführen“, kündigte Franz-Josef Fischer bereits an.